Die Politik muss Gleichstellung ermöglichen

Pensionssplitting und Anreize für partnerschaftliche Familien- und Carearbeit schaffen Gleichberechtigung

Der Weltfrauentag ist immer Anlass beim Thema Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern Bilanz zu ziehen: „Die Bundesverfassung gibt uns einen klaren Auftrag. „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau““, zitiert VP-Frauensprecherin Gabriele Graf den Wortlaut im Artikel 7, Absatz 2 im Bundes-Verfassungsgesetz. „Wir haben uns die Verfassung selbst gegeben, und die daraus abgeleiteten Gesetze geben uns allen in der Politik, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, aber vor allem jeden Einzelnen den Auftrag für die Gleichstellung zu sorgen und Ungleichheit entgegenzuwirken“, leitet Frauensprecherin Graf einen umfassenden Auftrag aus dem Artikel 7 ab.

Gleichstellung bedeutet für Graf im Kern Chancengerechtigkeit für Frauen: „Es ist nicht die Aufgabe der Politik, den Menschen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben gestalten sollen. Allerdings ist es wichtig, die Konsequenzen bestimmter Entscheidungen wie weniger Lohn, weniger Pension, die Altersarmutsfalle, klar aufzuzeigen!“

Wer aber gleichgestellt als Frau sein Leben und seine Persönlichkeit entfalten möchte, dem darf aus Sicht von Graf die Gesellschaft keine Steine in den Weg legen. „Ein Schritt in diese Richtung ist für mich mehr Lohntransparenz am Arbeitsmarkt. Frauen müssen wissen, ob sie für ihre Arbeit den gleichen Lohn bekommen wie ihre männlichen Kollegen“.

Ein weiteres Feld für mehr Gleichberechtigung bleibt die Aufteilung der Familienarbeit: „Es ist also oft eine rationale Entscheidung, wenn sich Mütter mit dem niedrigeren Lohn mehr um die Kinder kümmern. Für Väter gibt es immer noch zu wenig Motivation, Anreize im Job zurückzustecken und sich mehr Zeit für die Kinder zu nehmen. Und wenn sie es tun, haben sie Erklärungsbedarf im Unternehmen, im Kollegenkreis wie auch in der Gesellschaft. Das muss sich ändern!“, so Graf weiter.

Konkret kann sich Graf durchaus vorstellen, das bestehende Karenzmodell so anzupassen, dass die „Männermonate“ deutlich höher vergütet werden als die „Frauenmonate“. „Ich will die Männerkarenz so attraktiv gestalten, dass kein vernünftiger Mann sich dieser wertvollen Aufgabe entziehen kann.“

Eine weitere Maßnahme, die rasch für mehr Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau führen würde, ist das Pensionssplittung: „Dieses Thema ist mittlerweile ein Treppenwitz der Geschichte. Wer für Gleichstellung und Empowerment der Frauen ist – kann nicht gleichzeitig gegen das Splitting sein. Ich verstehe nicht, dass hier im Nationalrat die nötigen Mehrheiten noch nicht gefunden wurden!“

BU: Mit unterschiedlichen Schuhen verweisen die Frauen der Vorarlberger Volkspartei auf bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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