Femizide: Wir brauchen ein neues Bild von Männlichkeit

VP-Frauensprecherin Gabriele Graf begrüßt die Ergebnisse des heutigen Sicherheitsgipfels der Bundesregierung zum Schutz von Frauen vor gewalttätigen Männern: „Jede Maßnahme, die Frauen und Kinder besser vor solchen Gewalttätern schützt, ist wichtig und richtig. Auch die Täterarbeit sollte weiter intensiviert werden. Gleichzeitig muss uns bewusstwerden, dass wir gesamtgesellschaftlich überkommene Bilder von Männlichkeit verstärkt in Frage stellen müssen, um Femiziden den geistigen Nährboden zu entziehen.“

Überkommene Bilder von Männlichkeit

Für Graf hat Gewalt gegen Frauen viele Aspekte, die auf Grund der aktuellen Situation breiter in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollten: „Nach wie vor existiert in manchen Familien die Vorstellung, dass Söhne auf Grund ihres Geschlechts andere Privilegien in der Erziehung genießen als Töchter. Hier sind die Eltern gefordert, mit diesen überkommenen Rollenbildern zu brechen und eben keine „Paschas“ alter Schule zu erziehen, denen dann als erwachsene Männer der nötige Respekt fehlt“, gibt Graf zu bedenken. Sie hält es auch für falsch, kulturell bedingte Unterschiede als Erklärung für solche Erziehungsmuster zu akzeptieren: „Keine Kultur rechtfertigt Gewalt gegen Frauen!“ Wir leben in Österreich in einer Wertgemeinschaft, die sich über die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebenslagen ganz maßgeblich definiert“. Die Frauensprecherin der Vorarlberger Volkspartei ist sich bewusst, dass solche Veränderungen nicht von heute auf morgen gelingen: „Das sollte uns jedoch nicht daran hindern, jetzt an den richtigen Stellschrauben zu drehen“, so Graf weiter.

Gewaltprävention im Land stärken

Graf verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Reihe von Aktivitäten der VP-Abgeordneten zum Thema Gewalt gegen Frauen: „Im vergangenen Jahr hat meine Kollegin Christina Metzler und ich eine umfangreiche Landtagsanfrage an Landesrätin Wiesflecker zur Aktion „Lotta“ eingebracht. Dabei handelt es sich um ein Projekt zur Gewaltprävention im Vorarlberger Nachtleben, das aus unserer Sicht sehr sinnvoll ist und weiterentwickelt werden sollte.“ Für Graf wäre es wünschenswert, den Erkenntnissen der Anfragebeantwortung konkrete Maßnahmen folgen zu lassen.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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