Equal-Pay Day: Die Lohnschere schließen, heißt Karrierechancen eröffnen!

Der Equal Pay Day findet heuer am Aschermittwoch, den 14. Februar statt, gleichzeitig auch der Valentinstag. „Es braucht ein Bündel an Maßnahmen auf der politischen, gesellschaftlichen, betrieblichen und individuellen Ebene, um die nach wie vor bestehenden Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern auszugleichen. Obwohl sich die Lohnschere im vergangenen Jahr leicht verkleinert hat, bleiben wir in der Politik gefordert – gerade die Frauenorganisationen sind hier nach innen und außen wichtige Motoren. Der Tag gibt einmal mehr Anlass, die Themen Lohntransparenz und damit Lohngerechtigkeit öffentlich sichtbar zu machen“, betonen die Landesleiterin der VP-Frauenbewegung, Landesrätin Martina Rüscher und die geschäftsführende Landesobfrau, Gabriele Graf übereinstimmend.

Der 14. Februar markiert jenen Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen arbeiten müssen, um das Einkommen der Männer des Vorjahres zu erreichen. Die Berechnung basiert auf Daten der Statistik Austria und beruft sich auf die mittleren Bruttojahreseinkommen einer in Vollzeit Angestellten. In Vorarlberg liegt der Gehaltsunterschied bei 21,1 % und ist damit deutlich über dem Bundesschnitt. „Die Zahl ist definitiv unbefriedigend. Die bestehende Lohnschere muss rasch geschlossen werden“, ist Graf überzeugt. Ein wesentlicher Hebel dafür ist die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz. Sie ist bereits in Kraft – jedoch haben die EU-Mitgliedsstaaten 36 Monate Zeit (bis Juni 2026) die neuen Regeln umzusetzen. „Die Richtlinie bietet die Chance, jene Unternehmen, die aktiv für die gleiche Bezahlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eintreten, vor den Vorhang zu holen. In Zeiten von Facharbeiter- und Personalmangel sind gleiche Löhne ein echter Wettbewerbsvorteil, weil gerade qualifizierte Frauen in diesen Unternehmen bessere Karrierechancen vorfinden“, sind Rüscher und Graf überzeugt. Sie fordern daher eine möglichst rasche Umsetzung der EU-Richtlinie seitens der Bundesregierung.

In weiterer Folge sollte aus Sicht der VP-Frauen die Schwelle, ab der die Richtlinie zur Anwendung kommt, schrittweise auf 50 MitarbeiterInnen herabgesetzt werden, damit mehr Lohntransparenz auch bei KMU´s der Regelfall wird. Eine Forderung, die auch im Österreichplan von Bundeskanzler Karl Nehammer ihren Niederschlag findet. Für Vorarlberg kann sich die geschäftsführende Landesobfrau, Gabriele Graf zudem ein „We pay Fair Label“ vorstellen, das jene Unternehmen auszeichnet, die bereits jetzt gleichen Lohn für gleiche Arbeit bezahlen: „Eine solche Auszeichnung ist ein Anreiz, sich der Thematik anzunehmen und innerbetriebliche Modelle zu entwickeln, die sicherstellen, dass Fair Pay in Vorarlberg zur Regel wird. Wir holen damit jene Unternehmen vor den Vorhang, die weiblichen Mitarbeiterinnen faire Karrierechancen eröffnen!“

Foto: Vorarlberger Volkspartei


© 2024 Vorarlberger Volkspartei | Wir Frauen VVP