Equal-Pension Day: Pensionssplitting muss endlich kommen!

Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. Dieser Tag fällt 2023 österreichweit auf den 4. August 2023. „In Vorarlberg begehen wir ihn schon am 11. Juli. Oberösterreich folgt uns am 16. Juli und Wien, mit dem geringsten Unterschied, begeht den Pension Day am 13. September. Wir sind damit leider Schlusslicht“, verdeutlicht die Landesleiterin der VP-Frauenbewegung Martina Rüscher die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern in Sachen Pension. Ein Faktum, dass aus ihrer Sicht inakzeptabel ist: „Wir müssen die strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern genau anzuschauen!“

Unser derzeitiges Pensionssystem orientiert sich nach wie vor insbesondere an Erwerbsbiographien mit Vollbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechungen. „Ein System, das Frauen benachteiligt, weil sie immer noch den größten Teil der unbezahlten Arbeit, sprich Care Arbeit leisten. 50% aller Frauen arbeiten in Teilzeit und man weiß jetzt schon, dass davon bis zu 70 % die Mindestpension erhalten werden“, erläutert die geschäftsführende Landesobfrau, Gabriele Graf, wesentliche Gründe für ungleiche Pensionen.

„Wir müssen“ so Rüscher und Graf weiter „in das Aufbrechen der Rollenbilder investieren und Männer ermutigen, ihren Anteil an Care-Arbeit zu übernehmen. Die Reform des Kinderbetreuungsgeldes – die Verdoppelung des Familienzeitbonus während des Papa-Monats – setzt hier schon richtig an. Das automatische Pensionssplitting – ebenso ein wichtiger Baustein – muss von der Bundesregierung noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden!“

Auch die neue EU-Richtlinie zur Lohntransparenz ist für LAbg. Gabriele Graf ein wichtiges Instrument zur Schaffung von mehr Lohngleichheit zwischen Mann und Frau und wird von ihr ausdrücklich begrüßt. In Vorarlberg wurde zudem am 23. und 24. Juni ein BürgerInnenrat zu „Care-Arbeit und Vereinbarkeit“ abgehalten. „Wir sind schon sehr gespannt auf dessen Ergebnisse. Wir erwarten uns wertvolle Impulse von Seiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ja oft einen sehr unmittelbaren Bezug zur Praxis haben“, so Rüscher und Graf abschließend.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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